WINDSURFEN: BOARD-BERATUNG / WINDSURFBRETT-INFOS
INHALT: 1. ALLGEMEINES ÜBER WINDSURFBOARDS
2.
BOARDGRUPPEN 3. ÜBERSICHT BOARD-CHARAKTERISTIK 5. BOARDGRÖSSE 6. SAILRANGE - WELCHES SEGEL TRÄGT DAS BOARD ... ODER DIE MOGELPACKUNG DER BOARDHERSTELLER? 7. BOARDKUNDE FÜR FORTGESCHRITTENE 8. FUSSSCHLAUFENPOSITIONEN UND FUSSSCHLAUFEN 10. BOARDBAGS
11. WORLDCUP RACING BESTIMMUNGEN -
WCR-MATERIALVORGABEN 1. ALLGEMEINES ÜBER WINDSURFBOARDSZum Verständnis: Man unterscheidet zwischen Surfboards (dt. Surfbretter) und Windsurfboards (dt. Windsurfbretter). Mit Surfboards werden genau genommen die Boards fürs Wellenreiten (also das Surfen ohne Surfsegel unter Nutzung des Wellenschubes) bezeichnet. Mit Windsurfboards bezeichnet man die Surfboards, die mit einem Surfsegel ausgestatten sind und somit vom Wind angetrieben werden (in der Welle wird dann zusätzlich auch noch der Wellenschub genutzt). Auf den Windsurf-Scout-Seiten sind mit Surfboards oder auch nur Boards nachfolgend nur Windsurfboards gemeint. Die markantesten Kennziffern bei der Boardwahl sind das Volumen (Auftrieb des Boards in l), das Gewicht, die Länge und die Breite des Windsurfboards.
Darüber hinaus
ist noch für den Surfer selbst wichtig, wie groß der Restauftrieb (oder auch
Restvolumen) ist. Als Restvolumen bezeichnet man die übrige Tragfähigkeit des
Boards mit dem Surfer darauf. Sie errechnet sich nach folgender Formel: Die Kernkomponente beim Windsurfen ist das Surfbrett. Es entscheidet in erster Linie über Lust oder Frust beim Surfen. Ist das Board Ihrem Surfniveau oder dem Surfrevier entsprechend zu groß, fahren Sie den anderen hinterher oder kämpfen mit den Wellen. Ist das Board zu klein, kommen Sie schlecht ins Gleiten oder gehen einfach unter. Also weder zu groß noch zu klein sollte es sein. Aber es gibt noch andere Nachrichten. Die gute Nachricht zuerst: Ein gutes auf Ihre Ziele, Ihre Möglichkeiten und Ihr Können optimal abgestimmtes Windsurfboard, kann Sie 10 bis 15 Jahre glücklich machen. Das heißt, Sie lernen auf Ihrem Board immer wieder etwas dazu und fahren sogar den neueren Boards nicht hoffnungslos hinterher. Die schlechten Nachrichten: Ein solches Windsurfboard kostet im empf. VK zur Zeit zwischen 1.200 € und 1.600 €. Und bei einem Verkauf wegen Fehlkaufs, z.B. über eBay, zahlt man Ihnen aber für ein eine Saison gebrauchtes, unbeschädigtes, somit fast neuwertiges Windsurfboard lediglich zwischen 50 und 60% des empf. VK und nach zwei Saisons nur noch 40 bis 50 %. Also sollte man genau überlegen, welches Windsurfboard man sich neu anschafft. Und noch eine schlechte Nachricht: einige Boardhersteller verfallen neuerdings immer mehr der Verlockung, keine Gewichtsangaben mehr zu veröffentlichen!!! Dies ist ein Trick, trotz sinkender Produktionskosten, weil billigere Materialien verwendet werden, immer noch mehr Geld von den Kunden abzuverlangen. Um 1 bis 2 kg leichtere Boards gleiten bei identischer Form schneller an und hängen natürlich spürbar leichter am Fuß als die schwereren Varianten!
Meine Empfehlung:
2. BOARDGRUPPENBei der Surfboardwahl sollten Sie zunächst einmal berücksichtigen, welches Surfboard Sie brauchen bzw. welches vom Typ her am besten zu Ihnen passt. Die Boards werden in Brettgruppen unterteilt, die sich von der Bezeichnung her immer mal wieder ändern bzw. zu denen je nach Stand der Boardtechnologie oder des Wettkampfreglements auch mal eine neue Gruppe dazu kommt oder von denen auch mal eine verschwindet. Ausgehend von der Größe der Gewässer Meer oder See und der Wellenentwicklung unterscheidet man von den Bedingungen her grob zwischen Wellen (brechende Wellen mit ausladende Täler und spitze Kämme - 1,5 m bis 12 m) und Flachwasserrevieren. Beim Wind als einen weitere Komponente unterscheidet man grob zwischen Schachwind (Lowwind - 3 bis 4 Bft.), Wind (Middelwind - 5 bis 6 Bft.) und Hack (Highwind - ab 7 Bft.). Und von den Möglichkeiten, die ein Surfboard prinzipiell bietet, kann ein Windsurfer springen, geradeaus fahren (Heizen, Riden oder Racen) oder tricksen (Freestylen / Basismanöver Freemoven). Und aus diesen Basisbedingungen und Basismöglichkeiten ergeben sich für den Nicht-Profi für folgenden Basisboardtypen die folgenden Einsatzbereiche.
Zur Zeit unterteilt man die Surfboards in:
-
Waveboards In der Tabelle 1 ist zur Veranschaulichung der Unterschiede der für den Surfmarkt am weitesten verbreiteten Boardgruppen jeweils ein Board einer 2007er AHD-Boardlinie ausgewählt worden. Dabei wurde stellvertretend das Board in der Tabelle aufgenommen, das sich vom Auftrieb her jeweils etwa in der Mitte der in der Boardlinie angebotenen Modelle befindet. Die Outline-Unterschiede sind optisch unverkennbar. Tab.1: Outline-Unterschiede und Größenverhältnisse bei den AHD-Boardlinien 2007
Bei den Kids-Boards, die sich auch für kleinere Frauen eignen, wurden die Fußschlaufen kleiner (kleinerer Fußspann) und enger (kleinere Schrittbreite) auf den Brettern, die mit weniger Auftrieb und meist mit Tuffskin zum Schutz gegen Stürze aufs Brett ausgestattet wurden, positioniert. Diese Bretter sind sinnvoll, wenn man Kinder optimal für eine Profikariere im Windsurfsport vorbereiten möchte.
Die Women-Boards statte Starboard
2005 mit einem poppigeren, Frauen mehr ansprechenden Design und mit Tuffskin zum
Schutz gegen Stürze aufs Brett aus. Women-Boards sind etwas für vollerer
Geldbörsen und etwas so sinnvoll, wie ein Porsche als Zweitwagen. 2.1. WAVEBOARDS Fühlst Du dich nur auf und in der Brandungswelle wohl? Oder suchst Du als Ergänzung zum Freerideboard ein kleines Brett, das sich auch bei Hack und Kabbelwasser noch gut kontrollieren lässt? Dann brauchst du ein Waveboard - ein kleines, radikales Surfbrett für einen sehr guten Surfer bei 5 bis 8 Windstärken. Das Volumen des Idealboards entspricht ungefähr dem eigenen Körpergewicht. Surfst du viel und vorwiegend in großen Wellen, darf es etwas weniger sein, ist das Gegenteil der Fall, eher etwas mehr. Die meisten Hersteller unterscheiden in ihrer Waveboardpalette zwischen kleinen, schlankeren, radikale Waveboards für große über Mast hohe Wellen und etwas größere, breiteren und gemäßigte Waveboards für kleine Wellen bis 1,5m (heut All- oder früher Euro-Waveboards genannt). Diese All-Waveboards eignen sich für wohl das breiteste Spektrum an Waveridebedingungen und sind aufgrund ihrer Größe insbes. für schwere Waverider und auch für Wave-Einsteiger wie maßgeschneidert. Die radikalen Waveboards sind etwas für erfahrenen Wellenreiter, die große, kraftvolle Wellen nicht fürchten und auch normale Wavebedingungen genießen möchten, während die gemäßigten Waveboards für Wave-Einsteiger bis Experten geeignet sind, die ein Board für kleinere Wellen haben wollen. Was verlangen die Profis den Waveboards ab? Während des Wave Contests haben vier oder zwei Fahrer innerhalb von 12 Minuten Zeit, Rides und Sprünge zu zeigen und dabei so lange wie möglich auf der Welle zu surfen. Es gilt so viel, wie möglich Turns und Manöver auf dem Wellenkamm zu absolvieren. Beim Hinausfahren springen die Fahrer über brechende Welle, die zum Teil bis 12 Meter hoch sind. Das Surfen in der Welle ist die radikalste Disziplin im Windsurfen bei der sich die Gleiteigenschaft des Boards mit der Segelpower verbindet.
Während 2007 und 2008 die
Serienboard-Hersteller neben den Boardlinien radikale Waveboards und
Euro-Waveboards um eine weitere Waveboardklasse, den All-Wave-Boards buhlten,
kristallisierten sich für 2009 aus diesen Board-Konzepten folgende drei
Boardlinien heraus: Single Finnendesign kontra multiple Finnendesign - nur um es klar zu stellen! Boards mit 2-, 3-, 4-, und jüngst sogar 5-Finnendesign können Sie in teilweise sehr zeitaufwendigen Versuchsreihen optimal für sich auf fast alle Spots justieren. Single-Finnen-Boards sind aber immer noch die am einfachsten und vielfältigsten zu fahrenden Waveboards. Und insbesondere beim Springen, wenn Sie bei jedem Absprung sehr viel Druck auf die Finne geben müssen, ist die single Finne den multiplen Finnen immer noch weit überlegen.
2.1.1. RADICAL WAVEBOARDS / SIDESHORE-WAVEBOARDS Diese radikalen Single-Waveboards (60l bis 85l) unterscheiden sich von den gemäßigten Waveboardvariationen wesentlich. Diese Radicals müssen bei hohen Geschwindigkeiten, im Schub der Monsterwellen (Wellenhöhe aber mindesten 1m) und in den langen Turns ruhig im Wasser liegen. Und in kurzen und möglichst auch langen Turns müssen sie sich mit der Bordkante ins Wasser fressen. Wichtig ist hier auch die Kontrolle bei Maximalspeed auf der Kante. Da die radikal Waveboards beim Wellenabreiten all ihre Energie vom Wellenschub erhalten, sind ihre Gleiteigenschaften nicht so wichtig. Diese Waveboards sind daher auch eher schmal und haben eine gestreckte Outline. Am wohlsten fühlen sich diese Boards in den guten Sideshore-Bedingungen (Windrichtung parallel zum Ufer oder ganz leicht schrägauflandig). Ist ja auch klar, unter diesen Bedingungen bekommen die kleinen Boards auch noch ausreichend Wind ins Segel, so dass der Wellenschub beim Hinaussurfen aufs Meer ruhig fehlt kann, und brauchen nur zu kreuzen und kaum Höhe laufen. Diese Boards machen in der Welle am meisten Spaß, sind aber am anspruchsvollsten und über den vorderen Fuß zu fahren. Der Anteil dieser Boards am gesamten Baordmarkt wird wohl zu Gunsten der Twinser-Waveboards schrumpfen, da diese radikalen Singlefinn-Waveboards zwischenzeitlich wohl nur den Profis vorbehalten sein werden, die in wirklich großen Wellen unterwegs sein möchten. Die Radical-Single-Waveboardklasse wird dann wohl eher von Custumer-Boardherstellern bedient werden.
2.1.2. TWINSER-WAVEBOARDS Die Twinser-Waveboards, insbesondere die ultrakurzen, sind im Moment den Single-Waveboards beim Surfen unter Einbindung von Freestyle-Elementen (Sliden) und Turns extrem nah dem kritischen Teilen der Welle und beim Zirkeln radikalster Bottom und Top-Turns überlegen. Das heißt, auf der Kante gefahren greift eine Twinserfinne auch da noch, wo die Singlefinne schon frei in der Luft schwebt. Dieser Vorteil wird aber mit Nachteilen beim Angleiten und im Endspeed schmerzlich erkauft, weil die Twinser-Finnen eben nicht soviel Angleitpower und Lift, wie eine Singlefinne, erzeugen (Surf-Test 08/2008 S. 36ff). Twinser-Waveboards geben einem das Gefühl, einer höhere Perfektion beim Surfen zu besitzen, als man sie eigentlich hat (Surf-Test 01-02/2009 S. 24ff). Diese Board zeigen aber Nachteile, wenn keine cleanen Wellenbedingungen vorherrschen (Kabbelige Side-Shore-Bedingungen) und der Segeldruck nicht ausreicht. Also alte Lieblingssegel und neue Twinser vertragen sich nicht immer gut mit einander und und ungeübte Wavedriver haben es schwerer als mit einem Single-Waveboard, insbesondere in der Ostsee. Auch sind die Twinser-Waveboards als Starkwindboards ungeeignet. Also ganz eindeutig (bis heute, denn man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt) Twinser-Boards sind nichts für On-Shor-Bedingungen und Flachwasser, weil diese Boards nicht genügend Auftrieb für ein problemloses Windsurfen bietet! Aus diesem Grund bleibt Naish z.B. auch 2009 standhaft bei seinen Singlefinnen und gibt auch vorerst nicht den Kundenwünschen nach, wie er es schon bei den Cut-outs in einigen seiner Boardlinien lange nicht, und dann gegen seine Überzeugung dann doch getan hat.
2.1.3. EURO-WAVEBOARDS / ONSHORE-WAVEBOARDS / WIDE WAVEBOARDS Die gemäßigten Onshore-Wave-Boards (80l bis 105l) müssen besser gleiten können und manöverorientierter sein, als die radikalen Waveboards. Sie sind daher nicht nur breiter und kürzer, sondern auch voluminöser (größer) als ihre radikalen Brüder. Kurze breite Waveboards mit mehr Auftrieb gewährleisten die entsprechende Beschleunigung und Geschwindigkeit, die z.B. nach wenigen Sekunden für den nächsten perfekten Sprung und das perfekte Manöver gebraucht wird. Außerdem können die Onshore-Waveboards auch unter den schlechteren Bedingungen, weniger Wellenschub und Onshorewind (Windrichtung auflandig bis etwas schräg auflandig) genügen Energie entwickeln, um radikale Manöver und Sprünge einleiten und schnell zu der anvisierten heranrollenden Wellenformation aufkreuzen zu können. Die Onshore Waveboards werden über den hinteren Fuß gesteuert, sollten in den Turns nur wenige an Speed verlieren und wenig Fußdruck in den engen Turns abverlangen. Die extreme Laufruhe ist auch für die perfekte Eignung der meisten Boards dieser Gruppe zum Flachwasserstarkwindbrett verantwortlich. In hohen Geschwindigkeiten zeigen sie natürlich eher Kontrollprobleme als die Sideshore-Waveboards.
2.1.4. ALL-WAVEBOARDS / ALLWAVE-WAVEBOARDS aus 2007 und 2008 Diese gemäßigten allroundtauglichen Waveboards (70l bis 95l) sind so geshapet, dass sie auch an schlechteren Tagen und in kleiner Welle (also EURO-Bedingungen - Mittelmeer, Nordsee und Ostsee) viel Spaß machen. Diese Boards sind kürzer und breiter und runder in der Outline und daher wendig und sehr drehfreudig ohne dabei, wie bei den radikalen Boards, schnell an Speed zu verlieren. Die All-Waveboards sind die Spaßmacher in der Welle und hervorragend für Waveeinsteiger geeignet, da sie kein so hohes Können erfordern, um Wellenritte zu ermöglichen, wie die Sideshorewaveboards. Die All-Wave-Boards besitzen zwar bessere Gleiteigenschaften (müssen sie ja auch, weil der Wellenschub fehlt) sind aber langsamer als die anderen Waveboardvariationen.
2.1.5. SINGLEFIN, TWINSER, TRUSTER UND QUADS - WOHIN DIE RIESE GEHT Die folgende Übersicht wurde in Auswertung der Informationen, Meinungen und Berichte der Surf, des Windsurfing Journals, verschiedener Internetforen und der Internetseiten der Hersteller.
Singlefin-Shapes sind besser als die Multiplefin-Shapes, wenn es dem Surfer ums Springen und weniger ums Abreiten der Wellen geht (nur ab und zu mal). Und auch bei saftigen On-Shore-Bedingungen (kein Side-On, sondern die volle Breitseite) sind die Single-Fin-Boards bzw. Truster-Boards nur mit einer Finne wohl des bessere Garant für einen erfüllten und befriedigenden Surftag als Twinfin- und Multipletwinfin-Waveboards.
Wenn es dem Windsurfer aber
eher um eine möglichst hohe Anzahl von Wellen-(ab)-Ritten geht, dann ist ein
Quad die bessere Wahl. Mancher behautet, der Wellenspaß sei mit 'nem Quad größer
und daher die Quads auch besser für Anfänger und die älteren Herrschaften
geeignet. Ich werfe aber hier als unabhängiger Berater ein: "wenn Du bei
On-Shore nur mit Mühe erst auf die Welle kommst (Quads sollen übrigens gut Höhe
laufen - nutzt aber nur dann optimal, wenn man bei Side- oder
Side-On-Bedingungen seitliche Meeresströmungen hat), kann der Spaß dann nicht
mehr so groß sein." 2.2. FREESTYLE-WAVEBOARDS Die Freestyle-Waveboards sollen wie der Name es auch vermuten läßt, die Eigenschaften von Wave- und Freestyleboards in einem Shape vereinen. Du möchtest ein Surfboard für die Welle und Freestylemanöver und maximale Fahrleistung (im Gleiten, Speed und Höhelaufen) ist dir nicht so wichtig? Dann findest du in dieser Boardgruppe dein Wunschboard. Für die Wahl der Surfboardgrößen gelten die gleichen Kriterien wie bei den Waveboards, nur sind die auf Freestyle-Waveboards gefahrenen Surfsegelgrößen eher größer. Die kleinen Freestyle-Waveboards eignen sich für kleinere Wellen und teilweise sogar hervorragen für mittlere und starke Winde, für Hack auf Kabbelwasser, weil hier die gute Kontrollierbarkeit als maximale Kontrolle der Boards zum Tragen kommt. Die Freestyle-Waveboards sind etwas für fortgeschrittenen Waverider, Freestyler oder Experten, die ein Board für alle Kreisel- und Sprungsituationen Situationen haben wollen. Das Klassische Boardvolumen liegt bei den Freestyle-Waveboards zwischen 90 und 95l - und je nach Gewicht der Surfer etwa +/- 10 l also zwischen 80 und 105 l.
2.3. FREESTYLEBOARDS / FREESTYLE-TWINSER-BOARDS Geradeausfahren ist langweilig, im Kreis fliegen ist besser? Geschwindigkeit ist für Surfer gut, die nicht so gut um die Ecke fahren können? Dein Traumboard ist ein Freestyleboard. Diese Spezialgeräte für extreme Manöver sind aber trotzdem einfach zu fahren und deshalb auch teilweise für sehr sportliche Aufsteiger geeignet. Das Idealvolumen eines Allroundfreestylers sollte je nach gewünschter Maximalsegelgröße und Komfort dein Körpergewicht um ca. 30-40 l übersteigen. Freestyle wurde 1998 ins Wettkampfsurfen eingeführt. Rigg- und Brettbeherrschung sind hier außerhalb hoher Wellen gefordert. Freestyler zeigen schnell und dynamische Manöver und Tricks, ähnlich wie beim Skateboardern allerdings auf ruhige Gewässer wie Binnenseen. Zu den Basis-Freestyle-Manövern zählen: Backwind Jibe, Chop Hop, Slam Jibe, Speedloop, Willy Skipper und 360er. Diese Boards sind einerseits für Freestyle Profis geshapet worden, aber andererseits auch für "Short-Board"-Einsteiger geeignet. Einige Freestyleboards werden mit schon Twinser-Finnen geshapet (Tabou). Twinser-Finnen sind kürzer und haben dennoch, verständlicher Wiese, weil im Doppelpack, bessere Eigenschaften beim Höhelaufen und Geradeausfahren als die Singel-Freestyle-Finne. Moves mit Drehungen im vorderen Drittel des Boards gelingen wesentlich einfacher, da die kürzeren Twinser-Finnen (13 bis 14 cm) noch lange nicht das Wasser berühren, wo eine Single-Freestyle (15 bis 17cm) schon den "Anker geworfen hat".
Zu den Eignungskriterien von
Freestyleboards zählen: Freestyleboards sind völlig anders geshapet als alle anderen Boardtypen. Die Volumenverteilung ist darauf ausgerichtet, dass du auf der Boardspitze genauso (fast so) sicher, wie auf dem Heck, stehen kannst. Die Boardnase besitzt fast soviel Auftrieb, wie das Heck. Das Oberdeck ist flach, wie ein Brett, auf dem man ohne Stolperhügel "spazieren gehen" kann. Überhaupt ist die Volumenverteilung allein äußerlich dadurch zu erahnen, dass das Board fast auf der gesamten Fläche gleich dick ist. Mit solch einer Brettnase und Volumenverteilung kannst du nie richtig schnell werden. Also gute Freestyle Boards sind vergleichsweise zu guten Freeridern richtig langsam - und da kann man machen, was man will man bleibt langsam. Das hängt auch damit zusammen, dass man auf die Finne nicht richtig Druck geben kann, weil klassische Freestyleboards nur eine hintere Fußschlaufe benötigen bzw. haben - und wenn nicht, dann sind diese vermeintlichen FReestyleboards für den SuperX-Wettkampf konzipiert und zwangsläufig vom Charakter her eher Freemoveboards als Freestyleboards.
Boardempfehlung: Größere Baords gleiten besser an, sliden aber langsamer und sind daher für den, der noch viel übt, empfehlenswerter.
2.4. FREEMOVEBOARDS Die Freemoveboards, ein Boardtyp seit 1993, vereinten anfänglich die Eigenschaften von Wave- und Freerideboards in einem Shape. Sie waren die Alleskönner unter den Windsurfboards. Heut sind Freemoveboards eigentlich kleinere leistungsfähige Freerideboards, mit denen man Heizen, Halsen und einfache Freestyletricks zelebrieren kann und sind nicht so sehr Freeride-Freestyle-Waveboards. Du möchtest ein Surfboard für Geschwindigkeit und Manöver? Dann findest du in dieser Boardgruppe dein Traumboard. Für die Wahl der Surfboardgrößen gelten die gleichen Kriterien wie bei den Freerideboards, nur sind die auf Freemoveboards gefahrenen Surfsegelgrößen eher kleiner. Die kleinen Freemoveboards eignen sich auch ideal für mittlere und starke Winde, für Hack auf Kabbelwasser und für kleinere Wellen. Dabei werden die Freemoveboards von einigen Herstellern in einer "normalen und einer leichteren Variante angeboten. Die leichtere Variante ist für die Super-X-Wettbewerbe erschaffen worden und dienen dann als SuperX-Boards (siehe 2.7.2.). Freemoveboards entpuppen sich unter dem Surfers auch in Abhängigkeit vom Shape und dem Surfergewichts-Boardrestauftriebs-Verhältnis eher als Freeride-Slalom-, Freeride-Manöver-, Freeride-Freestyle- oder eben Slalom-Freestyle-Hybridboard. Die Freemoveboards sind etwas für fortgeschrittenen Surfer oder Experten, die ein Board für alle Situationen haben wollen. Das klassische Boardvolumen liegt bei den Freemoveboards zwischen 100 und 105l - und je nach Gewicht der Surfer etwa +/- 10 l also zwischen 90 und 115 l.
2.5. FREERIDEBOARDS Du bist der Heizer? Schnell muss das Surfboard vor allem sein? Aber auch früh gleiten möchtest du, flotte Halsen fahren, erste Sprünge über kleine Kabbelwellen wagen? Möchtest du auf diesem Board die ersten drei bis fünf Jahre deiner Surfkarriere absolvieren? Dann bist Du hier richtig! Die richtige Boardgröße ist in erster Linie eine Frage der Segelgröße: Je größer die maximale gefahrene Segelgröße sein soll, desto größer muss das Surfboard sein. Daneben spielt natürlich auch das Fahrergewicht eine wichtige Rolle bei der Surfboardwahl. Bei den Freerideboards bieten die Hersteller eine Breite Palette von Boards an, die von small (bis etwa 100l Auftrieb) über medium small (um 105 l) und medium large (um 115 l) bis large (ab etwa 120l) reichen. Innerhalb dieser Gruppe finden wir auch die Leichtwindboards - Boards für wenig Wind, die bestückt mit großen Segeln sehr früh passiv angleiten, leicht zu kontrollieren, einfach zu steuern und Fehler verzeihend sind. Surfer über 75kg die einen breiten Windbereich abdecken wollen oder auch Surfer, die noch an ihrer Halse basteln, sollten bei den Medium-Freeride-Boards, die ausgewogenen Drehfreudigkeit bei hohem Leistungspotenzial bieten, zu den 115l-Boards greifen. Leichtere Surfe unter 75kg werden mit einem 105er und einem 7er Segel auch schon bei 4 Beaufort ins Gleiten kommen.
2.6. FREERACEBOARDS Freeraceboards sind ein Zwischending zwischen Freerideboards und Raceboards. Sie sind zwar auf extremen Speed und frühes Angleiten ausgelegt, lassen sich aber auch noch recht gutmütig um die Ecke steuern. Die Freeraceboards sind für Hobbyracer konzipiert und nicht so gnadenlos auf Leistung und Geschwindigkeit getrimmt, wie reinrassige Raceboards. Freeraceboards sind Hochleistungs-Freerider, technisch einfacher und weniger anstrengend zu fahren als reine Slalom- oder Raceboards. Einige Hersteller bieten in dieser Gruppe Boards an, die mit dem Shape ihrer Freerideboards identisch, aber um einige 100g leichter und steifer und damit direkter und agiler, aber auch um einige 100 € teurer sind. Du fährst immer größere Segel als deine Surfkumpels und liebst die Geschwindigkeit. Du brauchst die Power und den Druck in den Segeln und versuchst über den Trimm das Maximum an Leistung aus deinem Boards herauszuholen, dann bist du mit solchen Bretter optimal bedient. Fortgeschrittenen Freerider, die mit ihren Kumpels heizen und Speedduelle ausfechten möchten, aber nicht am organisierten Rennsport interessiert sind, greifen zu diesen Boards.
2.7. RACEBOARDS 2.7.1. Speedboards / Needles
Diese Surfboards
sind absolute Wettbewerbsgeräte, nur für die Surfprofis konzipiert und
kompromisslos auf Geschwindigkeit getrimmt. Halsen, sind auf solchen Board, sie
sind nur zwischen 45 cm und 55 cm breit, auch von Profis kaum zu fahren.
2.7.2. SuperX-Boards / Crossoverboards / Freecarve-Boards Die Crossoverboards (Freecarve-Boards) besitzen die Grundeigenschaften von Slalom- und Freestyleboards. Sie sind speziell für die Super-X-Wettbewerbe, also für die Super-X-Pros geshapet und sind daher auch nur für die fortgeschrittenen Surfer bzw. Surfprofis geeignet. Die kleinen Crossoverboards sind ideal ideal für mittlere und starke Winde, für Hack auf Kabbelwasser und Flachwassersprünge. Gewissermaßen sind diese Boards die leichtere und raceorientieret Variante der Freemoveboards bzw. der Freestyle-Waveboards. Diese Boardlinien, insbesondere die größeren aus dieser Linie besitzen zwei hintere Fußschlaufen, damit überhaupt slalommäßig Druck auf die Finne gegeben werden kann. Der SuperX-Wettbewerb (Supercross 2004 als Disziplien in den Wordcup von der PWA aufgenommen) ist die Kombination aus Slalom und Freestyle, ein Freestyle-Hindernis-Slalom. Auf einem Slalomkurs müssen an bestimmten Punkten vorgegebene Freestyle Manöver eingebunden oder Hindernisse übersprungen werden. Crossoverboards vereinen die Vielseitigkeit von Flachwasserwindsurfen und Tricks mit High Speed Action. Daher sind sie in erster Linie etwas für fortgeschrittene Freerider mit eher aggressiven Style, die Speed und Carving Manöver lieben, aber keine Wellen-Ambitionen haben.
2.7.3. Slalomboards
Laut Reglement
dürfen für Slalomwettbewerbe nur Serienboards von den Pros benutzt werden und
daher finden wir diese Boards auch immer wieder in den Internetpräsentationen
der Hersteller und den Shops. Diese Surfboards sind Wettkampfboards, für
Fortgeschrittenen und passionierte Schnellfahrer, Racer, aber auch alle, die die
schnellsten auf dem Wasser sein wollen, geshapet. Sie sind speziell für den
Slalom konzipiert und gnadenlos auf Leistung und Geschwindigkeit getrimmt.
Einfache Manöver, sogar Halsen, sind auf solchen Board anspruchsvoll zu fahren.
Slalomboards
gleiten früh an und erreichen eine hohe Endgeschwindigkeit bei direkter
Kontrolle mit moderaten Segelgrößen (5,0 bis 11,0 m²). Auf diesen Boards werden immer mindestens um einen m² größere Segel gefahren als auf den gleichgroßen Freerideboards. Aber Slalomboard ist nicht gleich Slalomboard. Einige Slalomboards stecken mit einer Seelenruhe die härtesten Bedingungen weg und erlauben es dem Piloten in atemberaubender Fahrt sich voll und ganz auf den Kurs zu konzentrieren, während andere bockig und nervös am Fuß hängen, aber den absoluten Topspeed garantieren. Beim Slalom müssen je 8 bis 10 Wettkampfteilnehmer um paarweise, parallel zum Strand meist 8 schräg versetzte Bojen surfen. Der Start und das Ziel befinden sich in der Nähe des Strandes bzw. es wird vom Strand aus gestartet. Dieser Wettbewerb ab 20 Knoten (6 Bft) und Wellengang ist sehr sehr spannend und hart und publikumswirksam, weil dieser Wettkampf in der Nähe des Strandes stattfindet - das gesamte Teilnehmerfeld ist gezwungen immer wieder um eine Boje in der Nähe des Strandes herum in Richtung des offenen Wassers zu halsen. Entscheidend für den Sieg sind hier die Geschwindigkeit der Boards, die Qualität der Halsen um die Tonne und die Fähigkeit den Schub der Wellen sowie die Sog- und Bremszonen eines Surfbrettes für sich zu nutzen. Für einen Slalomwettbewerb dürfen laut PWA Renndisziplin Slalom 6/3 (ab 2009) für die gesamte Slalom-Saison jeweils nur drei Boards und 6 Segel je Teilnehmer gemeldet werden. Bis 2008 galt 4/2 jeweils nur zwei Boards und vier Segel je Teilnehmer aber nur je Worldcup-Slalom gemeldet werden. Um die unterschiedlichen Windbereiche abdecken zu können, benötigten die Profis daher mindesten 4 verschiedene Boardvolumen. Die Boardpalette reicht in der Regel in 10l-Abständen von 85 bis 135l. Mit der 6/3er Regel läßt sich vermuten, dass die Hersteller nun Slalomboards mit größeren Einsatzbereichen entwickeln werden.
2.7.4. Raceboards mit Schwert Die Raceboards (Longboards) mit Schwert sind reine Wettbewerbsgeräte älterer Zeiten, die aber 2009 eine Renaissance erfahren werden. Diese Boardgruppe ist für die Surfprofis speziell für das Regattasurfen konzipiert und, wie alle Wettkampfboards kompromisslos auf Leistung und Geschwindigkeit getrimmt. Halsen, von anderen Manöver abgesehen, sind daher auf solchen Board auch äußerst anspruchsvoll zu fahren. Die Sail-Range dieser Boards liegt bei 6,5 bis 9,5 m².
Das Board der Olympischen
Spiele der Vergangenheit z.B.: der Mistral On Design 34 hat in der 2006er
Ausführung 235 l Auftrieb, ist 375 cm lang, 63,5 cm breit und 15 kg
schwer. Auffälligstes Merkmal dieser Raceboards ist neben der Länge und des
Vorhandenseins eines einklappbaren Schwertes die Anzahl der montierten
Fußschlaufen. Während modernen Raceboards mit 4 bis maximal 5 Schlaufen
ausgerüstet sind, benötigen die Racer dieser Boards bis zu neun Schlaufen. Ab
2009 gibt es den
Entscheidend für
die Qualität dieser Boards sind die Leistung bei Speed und speziell das
Höhelaufen auf der Kreuz, sowie maximaler Speed und Gleiteigenschaften auf
extrem raumen Kursen. 2.7.5. Formulaboards Die Formulaboards sind reine Wettbewerbsgeräte, für die Surfprofis speziell für das Regattasurfen konzipiert und kompromisslos auf Leistung und Geschwindigkeit bei Leichtwind getrimmt. Halsen, von anderen Manöver abgesehen, sind auf solchen Board äußerst anspruchsvoll zu fahren. Entscheidend für die Qualität dieser Boards sind die Leistung bei Speed und speziell das Höhelaufen auf der Kreuz, sowie Speed und Gleiteigenschaften auf extrem raumen Kursen bzw. auf Vorwindkurs. Und selbst, wenn das Geradeausfahren unter normalen Bedingungen - relativ ruhiges Wasser und konstanter Wind - noch Spaß machen würde, wenn's ungemütlich wird, artet das Surfen mit solchen Surfboards in Arbeit aus und gleicht dann eher einem Rodeoritt. Und das hat dann für den Nicht-Profi nichts mehr mit Surfspaß gemein! Diese riesen-großen, breiten Bretter kann man, und das gilt sogar für Profis, auf Halbwind- oder Raumschotkurs und ab 15 Knoten (8m/s - untere 5 Bft) überhaupt kaum fahren, weil das Brett zu breit und die Finne zu lang ist [BD07 - S.111f]. Die Formulaboards haben einen Auftrieb von ca. 160 l, sind 228 - 264 cm lang, 99 - 100,5 cm breit und 8,6 - 11,9 kg schwer. Diese Boards sind auf aktives Angleiten, Höhelaufen und viel Speed mit großen Segeln (8,0 bis 12,5 m²) ausgelegt. Beim Regattasurfen wird auf folgenden zwei Kursen gesurft:
Dieser Wettkampf fordert von den Teilnehmern neben hohen körperlichen Belastungen auch strategisches Surfen ab. Hier heißt es taktisch beim Aufkreuzen Höhe knüppeln, auf extrem raumen Kursen speeden und kreuzen (nur bei Dreieckskurs), bis die Finne glüht. Da aber der Wettkampf bis zu 90 Minuten größtenteils weit entfernt vom Strand ausgetragen wird, ist diese Wettkampfart nicht so populär, wie die anderen Wettkampfarten. Zur maximalen Unterstützung des Raumschotkurses haben einige Formulaboards noch ein zusätzliches Fußschlaufenpaar zwischen den beiden hinteren Schlaufen (z.B. JP Formula 100 Pro).
2.7.6. Formula-Hybrid-Boards Die Formula-Hybrid-Boards sind seit 2005 im Gespräch und in der Entwicklung. Sie haben einen Auftrieb von 220 - 255 l, sind 285 - 300 cm lang, 77 - 93 cm breit und zwischen 15,5 - 19,5 kg schwer. Sie sind mit und/oder ohne Step-Track-Mastschine ausgestattet und vereinen die Vorteile der klassischen Raceboards (z.B. das Board der Olympischen Spiele: Mistral On Design 34 - 235 l; 375 cm; 63,5 cm; 15 kg aus 2006 oder F2 Race 380 - 290 l; 380 cm; 67,5 cm; 13,9 kg aus 2000) und den Formulaboards. Diese High Tech Boards gleiten schon ab unter 8 Knoten an und sollen bis 30 Knoten kontrollierbar (schwache 3 Bft. bis mittlere 7 Bft) sein. Dem entsprechend breit ist auch ihre Sailrange: 6,0 bis 12,5 m². Die Formula-Hybrid-Boards sind wie ihre beiden Vorgänger, deren Eigenschaften sie vereinen, auch reine Wettbewerbsgeräte, für die Surfprofis speziell für das Regattasurfen konzipiert und kompromisslos auf Leistung und Geschwindigkeit getrimmt. Halsen, von anderen Manöver abgesehen, sind auch auf solchen Board äußerst anspruchsvoll zu fahren. Entscheidend für die Qualität dieser Boards sind auch die Leistung bei Speed und das Höhelaufen auf der Kreuz, sowie Speed und Gleiteigenschaften auf extrem raumen Kursen.
2.8. ANFÄNGERBOARDS / EINSTEIGERBOARDS / FAMILYBOARDS ... ODER DIE ERSTE WAHL Du steigst ins Windsurfen ein oder hast gerade deinen Surfkurs mit Begeisterung bestanden? Aber du kommst nur gelegentlich, d. h. vor allem im Urlaub zum Surfen und suchst ein unkompliziertes Surfboard für die ganze Familie, das eventuell auch der Nachwuchs beim Spielen kaum zerstören kann? Dann bist du hier richtig! Je nach Boardbreite und sportlichen Ehrgeiz sollte das Volumen des idealen Surfboards dein Körpergewicht um ca. 70l bis 90l übertreffen. Ist das Surfboard sehr breit oder bist du sehr sportlich und ehrgeizig, dann darf es etwas weniger Volumen sein, im umgekehrten Fall eher etwas mehr. Das Board sollte für Kinderriggs und auch 9m²-Segel geeignet sein. Kindersegel mit kurzer Gabel laufen schlecht Höhe, daher ist ein Board mit Schwert empfehlenswert. Es soll gutmütig sein, auch ohne Gleitwind, und es soll bei wenig Wind schnell und kippstabil sein. Schotstart, Gleiten, Schlaufensurfen und Trapezsurfen - alles soll auf diesem Windsurfboard erlernbar sein. Dann wäre je nach Gewicht oder ein Naish Kailua (160l mit zwei kurzen Twinserfinnen/ 180l mit Schwert / 230l mit Schwert) die optimale Wahl oder der AHD Zen (170 l / 190 l / 230 l - alle mit Schwert) die zweite Wahl. Bist du aber ein sehr sportlicher und ehrgeiziger Typ, dann greif beser gleich zum Naish Freewide 160. Du wirst es nicht bereuen. Die Naish Freewide Boards besitzen wesentlich mehr Fußschlaufentrimmpositionen als das AHD Fast Forward aus 2007 und 2008. Daher können wir das AHD Fast Forward auch nur für fortgeschrittene Freerider empfehlen. Wenn du aber relativ häufig bei gutem Wind aufs Wasser gehen willst, das Board früh gleiten soll, aber nicht zu kipplig sein muß; wenn du einen guten Gleiter bei Leichtwind willst; wenn du das aufregende Speedgefühl suchst, Gleiten und Schlaufensurfen zügig erlernen möchtest und bald die durchglittene Halse und kleinste Hopser angehen willst, dann benötigst du etwa 55 bis 77l Restauftrieb und ein Naish Freewide um 140l wären ein perfektes Zweitboard auf Jahre. Wenn Du aber bald springen und in Wellen surfen willst und sportlich talentiert bist; wenn gute Reviere vor deiner Haustür liegen und der Job, die Schule oder auch das Studium dir genügend Zeit lassen und du dich nicht von anfänglichen Schwierigkeiten abschrecken lässt, dann brauchst du ein Board mit nur 35 bis 45 l Restauftrieb. Diese Boards sind zwar kipplig, aber dafür geht ab 4 Windstärken die Post ab.
In den ersten
Wochen ist ein noch kleineres Board wesentlich kippliger als die größeren
Boards, dafür sparst du aber ein Brett und am Ende der ersten Saison geht es
vielleicht schon mit Vollgas in Schlaufen und im Trapez über den See. Dieses
Board hat Potenzial für Jahre. Je nach Körpergewicht und Zweitboard wäre der
Naish Freewide
115 und 135l das geeignete
Boardmodell für dich.
3. ÜBERSICHT BOARD-CHARAKTERISTIK
Von der Beschaffenheit und den
Shapes der Boards ausgehend sind die Bord für die folgenden Windsurfarten
geeignet:
Tab.2: Übersicht zur Eignung der einzelnen Boardtypen für die unterschiedlichen Windsurfarten
Legende: Die
Anzahl der Sterne gibt darüber Auskunft, welcher Boardtyp hinsichtlich welcher
Windsurfart besser geeignet ist, als ein anderer Boardtyp. Das bedeutet aber
nicht, dass ein Bordtyp mit doppelt so viel Sternen für eine Windsurfart
gegenüber einem anderen auch doppelt besser für diese Windsurfart geeignet ist,
z.B. dann doppelt besser fürs Racing geeignet ist als der andere. Tab.3: Übersicht Boardtypen, Daten und Boardeignung
Tab.4: Wichtigsten Eigenschaften der Boards in Abhängigkeit vom Volumen bei einem Gewicht zwischen 75 und 80 kg
* Beschleunigung, Geschwindigkeit, Höhelaufen Der Typ und die Länge der im Boards eingesetzten Finne beeinflusst die Boardcharakteristik mitunter zusätzlich entscheidend. Ein Freemoveboard mit einer kleinen Slalomfinne ausgerüstet funktioniert nicht in der Welle. Und ein 130er Freerideboard mit einer passenden Racefinne ist zwar ungemein schnell, aber mit der Easy-Jibing ist es aus. Und über die Länge lässt sich eine Menge von Angleitpotential (lange Finne) aber auch Endgeschwindigkeit (kurze Finne) herauskitzeln. ... Übrigens ein Ärgernis und Riesenmanko bei den Boardtests der "surf" und für Vergleichstest absolut unhaltbar: fast ausnahmslos wird dort mit der jeweiligen Standardfinne der Hersteller getestet. Was soll da bei schon rauskommen? Besser wäre es gewesen, mit der optimalen Finne (je nach Segelgröße, Fahrergewicht, Qualifikation der Tester) zu testen - also alle Boards ausgehend von der Segelgröße mit der gleichen (fremden) Finne... Darüber hinaus ändern sich diese Eigenschaften noch einmal zusätzlich mit dem Gewicht des Surfers durch den daraus resultierenden Restauftrieb. Wo ein Freerider 115l für den 95kg-Surfer schon ein Sinker ist, würde das gleiche Board für die 50kg-Surferin fast Freeracecharakter annehmen. In diesem Fall müssten die Angleiteigenschaften z.B. vergleichsweise für den 95er mit "¤¤" und für die 50erin mit "¤¤¤¤¤" bewertet werden. Und auch die Größe und der Typ des Segels müssen zum Board passen. Ein Freeridesegel ohne Camber lässt auf ein Freeraceboard absolut kein Freeracefeeling aufkommen. Und schon ein Minicamber im Segel vermiest einem sämtliche Trixerei, ganz egal, auf welchem Brett du stehst. Mit viel zu großen Segeln zieht man in den Wind oder muss seinen hinteren Fuß hinter die hintere Fußschlaufe stellen. Mit einem zu kleinem Segel fällt man vom Kurs ab oder muss seinen vorderen Fuß vor die vordere Fußschlafe setzen. Na ja, und dann ist der Schleudersturz ganz nahe oder schon passiert.
Aus diesem Grunde eignen sich z.B.
Freeridebords zwischen 125 l und 135 l (u.a. auch laut surf 6/2006 S.30 und
- vom Surfertyp her:
- von der Segelgruppen
her:
- theoretisch von der
Segelgrößen her: Leider gibt es keine vereinheitlichten Informationen und Kennziffern für Surfboards, die eine objektive Vergleichbarkeit zwischen den Board verschiedener Hersteller und ein Abgleichen auf die persönlichen Anforderungen des Surfers erlauben. Daher bieten nur die Vergleichtest sowie die Aussagen und Hinweise der Boardhersteller zu den Boards die einzigen manchmal sehr vagen Anhaltspunkte zur Boardwahl. Die persönlichen herstellerunabhängigen Surferfahrungen des Kaufberaters bringen den Surfein- und -aufsteiger nach einigen eigenen Recherchen seinem Ziel wohl am nächsten. Optimal ist es, wenn der Kaufberater etwa das gleiche Gewicht wie der Käufer hat oder aber auch, was leider nie der Fall ist, wenn der Kaufberater aussagekräftige Statistiken über die von ihm an Käufern veräußerten Boards führt. Die Statistiken sollten Auskunft über die nachweisliche Eignung für die Käufer geben.
Letztlich ist es immer besser, wenn
ein Surfshopverkäufer das angepriesenen Board erst auf Anzahlung hin bestellen
muss, als wenn das Board schon im Lager steht. Leicht neigt der Verkäufer in
letzterem Fall eher dazu, zuerst das vorrätige Board an den Mann zu bringen, als
das nach bestem Wissen und Gewissen optimale Board für seinen Kunden zu
bestellen.
4. DAS RICHTIGE MATERIAL Es gibt einige Shapes in einer schweren und in einer leichten Ausführung. Davon wiederum besitzen einige sogar noch eine ultraleichte etwa gleich stabilen Bauweisen (z.B. 2009: JP X-Cite Ride, Tabou Rocket und Lorch) - die sich preislich jeweils um ca. 15% bis 35 % unterscheiden. Mit der leichteren Variante geht alles einfacher und leichter: Angleiten, Beschleunigen, Halsen, Manöver - es macht einfach alles mehr Spaß und sie fühlt sich logischer Weise leichter am Fuß an. Dabei leisten diese Boards mit Sicherheit nichts um 15% besser oder einfacher als die schwereren, aber mehr Spaß kann man eben nicht messen. Am auffälligsten ist der Vorteil der Leichten gegenüber den Schweren im Höhelaufen und am wenigsten in Manövern und bei der Kontrollierbarkeit der Boards zu spüren (siehe auch surf 7/2009 S.38ff).
Konkret bedeutet der
Gewichtsunterschied u.a.: Bei der Herstellung der Windsurfboards unterscheidet man zwei Verfahren, das herkömmliche Verfahren mit einer Ober- und einer Unterschale und die Monocoque-Bauweise (gr.: mono = allein, einzeln; frz.: coque = Schale - Einschaler / in einem Stück). Während bei der ersten Bauweise ein Aufplatzen der Kanten noch möglich ist, gibt es in der zweiten Bauweise, der nahtlosen, kein solches Aufplatzen mehr. Hersteller sind im Übrigen, wenn es um die Bezeichnung der Bauweise ihrer Surfboards geht, recht erfindungsreich. Hilfreich sind diese Phantasiebezeichnungen dagegen nicht. Im wesentlichen gibt es eigentlich nur drei Bauweisen, die sich durch die Art der Ummantelung des Schaumkerns unterscheiden und dementsprechend unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen.
4.1. Polypropylen-Ummantelung Thermoplastische Kunststoffaußenhaut Vorteile: extrem robust, sehr preiswert Nachteil: schwer, weich Perfekt für: Ein- und Aufsteiger, als unkompliziertes Familienboard auch für den kleinen Nachwuchs (weil unkaputtbar - sagt man) und Gelegenheitssurfer mit eher geringeren Ansprüchen an die Leistungen des Surfboards Boardbags sind für diese Boards (empf. VK: 799 bis 999 €) nicht zwingend erforderlich, schützen das Surfboard aber vor kleineren Macken.
4.2. Verbundweise - Exopi-Laminat-Thermoplast-Ummantelung Kombination von Epoxi-Laminat und robuster thermoplastischer Außenhaut Vorteile: robust, preiswert Nachteile: im Vergleich zu Sandwichboards (s. u.) schwerer und weicher (aber leichter und härter als Polypropylen) Perfekt für: Ein- und Aufsteiger, als Familienboard für den älteren Nachwuchs und Gelegenheitssurfer mit höheren Ansprüchen an die Leistungen des Surfboards Boardbags sind für diese Boards (empf. VK: 1099 bis 1299 €) schon empfehlenswert.
4.3. Sandwichboards - Sandwich-Ummantelung Ein Hartschaum in Kombination mit einem dünnen Laminat ummantelt den Schaumkern. Die Art des Hartschaums sowie die beim Laminat verwendeten Materialien (GFK, Carbon, Kevlar, Feinheit der Struktur des verwendeten Gewebes, Art und Umfang der gezielten Verstärkungen) entscheiden über Gewicht und Preis des Surfboards. Vorteile: leicht und steif Nachteile: empfindlich (sagt man?), kostspieliger Perfekt für: engagierte Surfer, für die Surfen das’ Hobby ist Boardbags sind für solche teuren Boards (empf. VK: ab 1399 € bis 1599 €) absolut erforderlich.
4.4. Billige, teuere und teuerste Bauweise Die bei den schweren Varianten als robuste Außenhaut 2009 bezeichnete Außenhaut hat nichts mit der ASA-Haut von F2 und Fanatic aus deutscher Produktion der frühren Jahre zu tun.
Die billige
Bauweise:
Die teure Bauweise:
Die teuerste Bauweise:
Fazit:
5. BOARDGRÖSSE
Je kleiner das Board umso quirliger, umso leichter
scheint es zu sein, zu springen. Aber insbesondere in Flauten oder bei
Unterpowerung und bei der Geschwindigkeit wirk sich jeder Liter plus spürbar
positiv aus. Daher unsere Empfehlung selbst für für den ambitionierten Surfer
(z.B. 93 kg / 85 kg / 75 kg):
Pi-Mal-Daumen-Regel für
Waverider:
Pi-Mal-Daumen-Regel für
Freerider:
6. SAILRANGE - WELCHES SEGEL TRÄGT DAS BOARD Jedes Board ist nur für eine bestimmte Sailrange - kleinstes und größtes fahrbares Segel - ausgelegt. Das hängt damit zusammen, dass ein entspanntes oder Surfen überhaupt nur möglich ist, wenn sich der Segeldruckpunkt, der Körperschwerpunkt und der Literalpunkt des Boards auf einer Linie befinden. Die Lage des Körperschwerpunktes und des Literalpunktes im Wesentlichen über die Position der Fußschlaufen festgelegt. Da sich die Lage des Segeldruckpunktes bei den Segel im Verhältnis zur Gabelbaumlänge nur wenig verändert, bedeutet das: da die Schlaufen fest montiert sind, muss die Mastfußposition verändert werden, um diese Kräfte im Gleichgewicht zu halten. Bei größeren Segeln muss der Mastfuß daher auch weiter vorne, also in Richtung der Boardspitze und bei kleineren Segeln weiter hinten fixiert werden. Die Mastfußposition ist aber durch den Anfang und das Ende der Mastspur begrenzt. Schaut man sich die aktuellen Waveboard- und Freerideboard-Shapes an, so kann man z.B. folgende grobe Sailranges feststellen:
-
60l-Boards: ca. 2,5 bis 5,0 m²
Wollten man den kompletten
Bereich von 3,5 m² bis 10,0 m² Segelfläche abdecken, weil man optimal bei jedem
Wind Trotzdem, bei der Angabe der Boardhersteller bezüglich der konkreten Sailrange sollten Sie Vorsicht walten lassen. Und auch in den Surfshops geht man mit diesen Angaben sehr leichtfertig um, denn wie schon angedeutet:
1.
gibt es eine Abhängigkeit der Sailrange von der
Mastspurposition,
2.
gibt es eine Abhängigkeit der Sailrange von der
Mastspurlänge
3.
gibt es eine Abhängigkeit der Sailrange von der
vorgenommenen Position der Fußschlaufen
4. bestimmen auch das
Gewicht und die
Körpergröße bzw. Trapezhackenposition des Surfers die Sailrange
(tiefere
5. hat die Lage des
Segeldruckpunktes, genauer genommen der Verlauf der Segeldruckachse Einfluss auf
die Sailrange. D.h.
zu 1.:
zu 2.: Der Gabelbaumzugpunkt liegt bei Freestylern bei etwa 22%, bei Waveridern bei etwa 25%, bei Freeridern zwischen 26 und 28% und bei Slalompiloten bei etwa 28% der gesamten Gabelbaumlänge. Im Jahre 2005 setzten z.B. Starboard fast ausschließlich 14,5 cm, JP 16,5 cm und AHD auf den größeren Boards 22,5 cm lange Mastspuren ein. Zur Sicherheit darf der Mastfuß nicht ganz hinten im Mastschlitten montiert werden. Durch den breiteren, etwa 2 cm langen Mastfußeinschub am hinteren Ende des Mastspur, bleibt daher eine nutzbare Schlittenlänge, die etwa 2,5 cm kürzer ist als die gesamte Mastspur.
Wenn man noch berücksichtigt,
das die größeren Segel
(z.B. Freeracesegle im Top breiter geschnitten
sind als z.B. Wavesegel) ergeben sich für Mastschlitten der folgenden nutzbaren
Längen folgende theoretische Sailranges, wenn man voraussetzt, dass die kleinste
hier angegebene Segelgröße auf dem jeweiligen Board auch funktioniert :
-
14 cm (z.B. JP Australia): für
Freeracekombinationen maximal 8,0 (232 cm*) bis 10,5 (277 cm*) - 20 cm (z.B. AHD Tracer): für Freeracekombinationen maximal 7,0 (210 cm) bis 10,5 (277 cm) * mittlerer Gabelbaumlänge für Segel der entsprechenden Größe
Nun gibt z.B. Starboard für den Carve 162 aber die Sailrange 6,1 m² bis 10,0 m² an. Wie ist das möglich, denn das geht doch gar nicht! Doch geht das, wenn Sie es sich maximal schön reden möchten:
1. wenn Sie groß
(z.B. 185 cm) und schwer (z.B. 100 kg) sind, die Fußschlaufen ganz vorne
montiert haben und es sehr windet
2. wenn Sie schön
leicht (65 kg) und noch klein (160 cm) sind und dann die Fußschlaufen in den
hintersten Aber ich (172 cm/ 93 kg - muskulös) konnte mit den Fußschlaufen ganz hinten gut angepowert bei satten 5 Bft. mein 8,8er Freeracesegel aus 2000 (3 Camber) nicht mehr entspannt oder in Böen gleich gar nicht mehr auf dem 2004er Carve 161 (6,3 m³ bis 10,0 m²) fahren. Ich musste bei richtig Wind immer mit dem hinteren Fuß aus die Schlaufe und hinter die hinterste Schlaufe treten, um den Segeldruck über den Trapezhacken neutral zu halten - 2005 selbst erlebt und war ganz schön sauer!! Und diese Erfahrung hat mich 300 € gekostet, denn ich musste meinen 2004er Carve, zum Testen für einen Kunden günstig für 850 € mit Boardbag gekauft, nach nur 5 Wasserungen für nur 550 € bei eBay mit Boardbag wieder verkaufen. Wenn Sie ihre Fußschlaufen nicht ständig ummontieren möchten, steht Ihnen bei den Boards zwischen 75 l und 120 l eine sichere Sailrangespanne (Fläche des größten minus Fläche des kleinsten Segels) je nach Länge der Mastspur je Board bei Wavesegeln von 2,0 m² bis 2,5 m² und bei Freeracesegeln, weil im Top breiter geschnitten, von 2,5 bis 3,0m² zu Verfügung, und mehr leider nicht. Durch Umschrauben der Fußschlaufen können Sie diese Sailrangespanne um 0,5 bis 1 m² nach vorne oder hinten verschieben. Übrigens, AHD hält bei AHD Type F75, AHD GT Spezial 158, AHD Tracer R und AHD Fast Forward 160, was sie versprechen. Da sind die Mastschienen fast doppelt so lang, wie die von Starboard, und die Mastschlitten sind auch viel weiter vorne eingebacken, als z.B. beim Carve 161. Daher sind die AHD-Sailranges nicht nur theoretisch möglich, sondern auch real erreichbar!
zu 3. Um entspannt surfen zu können, müssen die Trapeztampen symmetrisch um den Punkt am Gabelbaumholm herum befestigt werden, der senkrecht über der Segeldruckachse liegt. Die Segeldruckachse verläuft durch das Zentrum des Gelenks des Mastfußes und dem Segeldruckpunkt. Wenn Sie nun den Gabelbaum nach oben schieben, weil sie größer sind oder ein Trapez mit hoher Hackenposition nutzen, müssen sie die Trapeztampen weiter nach hinten setzen. Das bedeutet, dass Sie den Mastfuß unbedingt weiter nach vorne schieben müssen. Also: ein kleiner Surfer kann im Grenzbereich bei wenig Wind ein größeres Segel fahren, als ein größer Surfer. Wollte der größerer Surfer ein genauso großes Segel fahren, muss er schon ein größeres Board nehmen. Analog bedeutet das aber, dass ein großer Surfer auf dem gleichen Brett im Grenzbereich bei viel Wind auf dem gleichen Board noch ein kleineres Segel fahren kann, als ein kleinerer Surfer. Für ein solches Segel müsste der kleinere Surfer ein kleineres Board wählen, da es auf dem größeren Board einfach nicht mehr funktioniert.
zu 4.
Fazit: ...
trauen Sie den Angaben der Board-Hersteller bzgl. angegebener Sailrange nicht
blind,
7. BOARDKUNDE FÜR FORTGESCHRITTENE Ein Shape ist die Formgebung eines Boards. Ein Shaper kann durch die Formgebung eines Board den Einsatzbereich eines Boards definieren. In den Windsurfbeiträgen hört man immer wieder neumodisch klingende englische Begriffe, die etwas von der Formgebung und damit vom Charakter der Bords vermitteln sollen. Um dieses Wirrwahr etwas zu lüften, seien die wichtigsten Begriffe unten erklärt. 7.1. Outline (Umriss des Boards von oben gesehen)
Die auffälligsten
Unterschiede und deren Wirkungen: 7.2. Auftrieb und Breite (Stand: 01/2007)
- der statische Auftrieb ist der Auftrieb des Boards in Ruhe oder wenig
Fahrt 7.3. Scoop-Rocker-Linie (Unterwasserschiffslinie)
- Die
Scoop-Rocker-Linie ist die Aufbiegung von Bug und Heck ganzheitlich
betrachtet.
- Der Scoop ist die Aufbiegung des Boards nach vorne. Der
Scoop wird meist in cm gemessen und gibt an, wie stark
- Der Rocker ist die Aufbiegung des Boards nach hinten.
Wenn man einen Fuß vom Heck entfernt ein Lot anlegt
und
Waveboards, die extrem drehfreudigen Windsurfbretter, sind daher komplett
"durchgescoopt" und haben 7.4. Rails (Kanten des Boards)
- Die Rails sind die Kanten eines Boards.
Runde und lang gezogene Kanten verbessern die Manövereigenschaften und
- Der "tucked under edge", die Rundung unterhalb der breitesten
Kante des Brettes, bestimmt die Drehfreudigkeit
- Die Dicke einer Kante, die Höhe des Boards an der Kante, entscheidet
darüber, ob ein Bord beim Halsen ins Wasser
- Tail Bevelt
(bei Freestyleboards) - steil über das Unterwasserschiff leicht überragendes
Heck. Es verhindert das 7.5. Bottom (Unterwasserschiff)
- Bottom - untere Seite des Boards, auch Unterwasserschiff genannt.
- Bei doppelkonkavem Unterschiff (seitlich der Mittellinie längs
verlaufende Einbuchtungen) wird die Mittellinie schärfer
- Channel
oder
Channel Bottom - meist großflächige flache symmetrische Furche (wie mit
einem breiten Hobel 7.6. Tail (Heck des Boards)
- Roundtail - rund zulaufendes Tail sorgt für viel Volumen im Heck;
für größere Freerider. Damit kann mehr
-
Pintail - spitz zulaufendes Tail bedeutet weniger Volumen und Fläche im
Heck; für kleine Boards, damit
- Cutaway Tail oder
Square Tail - das Heck läuft spitz zu, jedoch gibt es plötzliche eine gerade
Kante im 90°-Winkel - Squash Tail - keine gerade, runde oder spitze Abrisskante, sondern eine ins Heck hinein geschnittene Zacke.
- Diamond Tail (von AHD erstmals erfolgreich in der Diamond-Serie
umgesetzte Heckform mit drei Ecken,
- Duck Tail - erhöhtes, steil aufragendes über die
Unterschiffskante hinwegragendes Heck (wie ein - Spock Tail - flaches weit über die Unterschiffskante hinwegragendes Heck (wie der Bug einer Autofähre).
- Tail-Cut-Outs - die symmetrischen, vom Unterschiff ausgehend
rechtwinkligen Ausschnitte links und rechts
- Adjustable Cut-Outs - verstellbare Tail-Cut-Outs: flache oder
tiefere Cut-Outs (2007er F2 FX und SX M)
- Hollow-Cut-Outs - Kanten nicht rechtwinklig, sondern halbrund
konkav eingefräst (ausgehöhlt) - löst
- Air Pipes - Röhren durch das Board vom Deck bis zu den Tail
Cut-Outs, um das Vakuum in den Cut-Outs - Slide-Cut-Outs - symmetrische vom Heck aus ins Unterschiff eingefräste keilförmige Ausschnitte - Flap - flaches Gummi, welches man am Heck von Raceboards montiert, um Spin-Outs zu verhindern. 7.7. Unfinished Look (Unfertiges Aussehen)
- Trend zur Gewichtseinsparung. Das Board wird nicht abschließend
lackiert. Das Board erhält ein fleckiges Design
8. FUSSSCHLAUFENPOSITIONEN UND FUSSSCHLAUFEN Die Fußschlaufen werden mit vier oder zwei Schrauben (fast alle modernen Serienboards) auf den Boards befestigt. Zur Befestigung der Fußschlaufen am Board befinden sich auf dem Board Bohrungen für die Schrauben, die so genannten Inserts. Mehrere Inserts 2 bis 6 sind nebeneinander in kompakte Insertplugs, zum Verschieben der Fußschlaufen zum Bug oder zum Heck hin, gegossen. Die Bretter der Hersteller verfügen je nach Boardgruppe oft über ein oder zwei zusätzliche Insertplugs zur Boardmitte hin.
Der Fußschlaufenabstand (Schrittweite
von einer Schlaufe bis zur anderen), gemessen von Schlaufenmitte bis
Schlaufenmitte, sollte je nach Körpergröße folgende Werte haben, damit ein
sicherer Stand gewährleistet ist: Für Kinder werden z.Z. Schrittweiten von 40 cm (z.B. JP Gun die auf maximal 44 cm und minimal 36 cm montiert werden können. Normalerweise betragen Sie 55 cm (z.B. JP Frrerace) bis 57 cm (z.B. AHD Tracer) die auf maximal 60 cm und minimal 52 cm montiert werden können. Die Fußschlaufenweite (Fußbreite) differiert von Insert zu Insert zwischen 15 cm für Kinder und normal 15,5 cm (z.B. AHD) bis 16 cm (z.B. JP und F2). Die Lochabstände zum Verschieben der Fußschlaufen in Richtung Heck oder Bug beträgt, weil die Boards kürzer geshapet werden zwischen 12mm (z.B. JP) und 20mm (z.B. AHD) während F2 z.B. 2000 noch 25mm anbot.
Bei den Fußschlaufen gibt es
verschieden Varianten u.a.: Varioschlaufen eignen sich besonders für Boards, die von mehreren Personen gefahren werden, oder die unter häufig wechselnden Bedingungen gefahren werden (barfuss und beschuht).
Ansonsten gilt: je breiter die
Schlaufe umso besser bzw. komfortabler. Die normalen Schlaufen sind zwischen 2,6
cm und 4 cm breit.
9 . ENTLÜFTUNGSSCHRAUBEDie graue oder edelmetallig glänzende Schraube, normalerweise vor oder hinter der Mastspur platziert, wird Entlüftungsschraube genannt, sie ermöglicht Deinem Brett das „Atem“. Im Sommer wenn die Außentemperatur über 25°C klettert, erhöht sich der Luftdruck innerhalb des Brettes. Diese Reaktion wird durch die Temperaturschwankung verursacht, bei denen sich die Luft im Board bei Wärme ausdehnt oder bei Kälte zusammenzieht. Das gleiche geschieht aber auch auf Flugreisen bei denen in großer Flughöhe der (Luft-) Druck enorm stark abfällt. Du musst unbedingt die Entlüftungsschraube benutzen! Ideal solltest Du sie nach jedem Surfen bzw. vor jedem Flug öffnen. Und es ist natürlich wichtig, dass Du nicht vergisst, sie zu schließen, bevor Du aufs Wasser surfen gehst. Wenn Du Dein Brett für eine lange Zeit auf dem Strand gelassen hast, solltest Du die Schraube wenigstens kurz zum Luftentweichen aus dem Brett heraus- und zum Verschließen wieder hineinschrauben. Zum Öffnen und Schließen der Entlüftungsschraube brauchst Du keinen Schraubendreher, eine kleine Münze, z.B. 10 Euro-Cent, erweist Dir den gleichen Dienst. Überprüfe, ob sich keine Fremdkörper (Sand etc.) unter oder am schwarzen Dichtungsring der Lüftungsschraube angesammelt haben, sie würden ein dichtes Verschließen der des Entlüftungsöffnung verhindern. Keine Kraft beim Schrauben aufwenden, da diese das Gewinde verformen und damit zerstören könnte. Sich gut um sein Board kümmern, bedeutet die Entlüftungsschraube ordnungsgemäß verwenden (siehe auch Tipps für die Windsurfausrüstung - Entlüftungsschraubensafe) !
10. BOARDBAGS Die Zeiten sind vorbei, in denen man sich noch entscheiden konnte, eine Boardbag zu kaufen oder auch nicht. Jede neu gekaufte Board mit Ausnahme der Family- oder Beginner-Boards braucht seine Boardbag, wenn Sie lange voll Glück und Stolz auf Ihre schlag- und kratzempfindliche Kapitalanlage schauen wollen. Wir haben uns die Mühe gemacht und die Kollektion 2007 von sieben Boardbag-Herstellern mit etwa 130 Boardbags angeschaut und erhebliche Größen-, Qualitäts-, wie auch Preisunterschiede festgestellt. Die Länge der Boardbags reicht von 230 bis 290 cm, die Breite von 55 bis 116 cm, Höhe der Kanten von 7 bis 48 cm (bei Triple Boardbags) und die Dicke des verarbeiteten Polsterschaum-Materials von 5 bis 25 mm. Dabei geben einige Herstelle die Außenmaße, einige die Innenmaße und einige die maximale Breite der Boards an, die noch ins jeweilige Boardbag passen.
Wie gut sollte ein Board in eine Boardbag passen?
Für den Schutz des Boards ist es unerheblich, ob die Bag hauteng sitzt oder
10cm länger oder breiter ist. Natürlich hat die Hautenge auf dem Autodach
den geringsten Luftwiderstand. Aber die Einsparungen an Kraftstoff sind
nicht so erheblich, dass man unbedingt nur hautenge Bordbag nutzen sollte
oder muss. Bei den Boardbags gibt es u.a. folgenden Ausstattungen:
Die Auswahl an Boardbags ist groß und für jedes Board gibt es am Markt garantiert das passende Boardbag. Aber beim Preis scheiden sich dabei die Geister. Ein nicht flugtaugliches, aber gutes Single-Boardbag gibt es incl. Versand schon für 45 €; aber Sie können dafür auch satte 179 € zuzügl. Versand hinlegen! Die komplette Übersicht aller Boardbags incl. Internetadresse des Herstellers und, so vorhanden, des Online-Shops sowie zusätzlicher Versandkosten können Sie gegen eine Schutzgebühr von 5 € bei uns bestellen. Sollten Sie sich entschließen, ein Boardbag über uns zu bestellen, so wird diese Schutzgebühr verrechnet und wie ein Gutschein behandelt. All-In-Boardbag, Double-Boardbag
oder Triple-Boardbag? Ein Bag für mehrere Teile ist immer teurer als alle Bags zusammen, in die man einzeln etwas verpackt. Aber man sollte bedenken: alles in einem kann manchmal sehr schwer werden. Wir sind jahrelang mit dem Auto von Berlin nach Dänemark gefahren und können ein Liede davon singen. All-In-Boardbag bedeutet z.B.: 1 Board (ca. 8kg), 2 Gabelbäume (je ca. 2,5 kg), 3 Masten (je ca. 2,5 kg und 4 Segel (je ca. 4,5 kg) = ca. 40 - 50kg frei schwebend auf die Dachauflage des Kfz zu heben. Allein wird's, und bei Wind erstrecht, schwierig. Das Board über Kopf zu tragen ist gemessen an der Prozedur das Bag allein erst einmal über den Kopf zu bekommen relativ einfach. Außerdem: ein zweites Board neben ein All-In-Boardbag auf dem Autodach zu transportieren ist fast unmöglich. Kurz um: wir haben bis zu vier Boards separat in einzelne Bags übereinander, daneben übereinander zwei Mastbags für je 3 Masten für also insgesamt 6 Masten (6 Mastteile nebeneinander) und darüber noch ein passendes Segelbag für 6 - 7 Segel aufs Auto geschnürt. Die Gabelbäume haben wir teilweise zerlegt oder zwischen die Boardbags und dem Segelbag oder auf den Boardbags befestigt. Die Flugtauglichkeit von Boardbags Unser Empfehlung für die
Boardbagwahl: Masten, Gabelbäume etc. mitgenommen werden sollen 4. Triple-Boardbags und nur mit Rollen: für Flugreisen, auf die drei Boards oder ab und zu auch nur zwei Board incl. einiger Segel, Masten, Gabelbäume etc. mitgenommen werden sollen.
Unser Empfehlung für den Boardbagkauf:
11. WORLDCUP RACING BESTIMMUNGEN - WCR-MATERIALVORGABEN Im WCR gibt es z.Z. bezüglich des Material folgende Vorgaben für die Akteure:
- im Waveriding und Freestyle gibt es keine Beschränkungen. alles ist
erlaubt, auch Prototypen
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