WINDSURFEN: EDC-ZUBEHÖR / Jagdmesser / KLAPPMESSER

 

 

INHALT:

1.  Einleitung
2.  Messer
3.  Welche Messer braucht ein Windsurfer
4. 
Quellen

1. EINLEITUNG

Windsurf-EDC (Everyday Carry - tagtäglich dabeihaben) sind Gegenstände, Equipment und Zubehör, die ein Windsurfer immer dabei haben sollte, um alltägliche, Havarie- oder gar gefährliche Situationen beim Windsurfen bewältigen zu können.

Neben vielen andren Dingen, wie z.B. passende Kreuzschlitzschlaubendreher für die Finnen-, Ventil- und Fußschlaufenschrauben sowie  Streichhölzern und Kerze oder Teelicht zum Verschweißen von Tampenenden gehört ein scharfes Messer zum EDC-Set eines Windsurfer unbedingt dazu.

2.  Das Werkzeug Messer

2.1.  Allgemeines - schlechte Messer und gute Messer

Jeder Wassersportler braucht neben seiner Ausrüstung noch einige spezielle von vielen unter diversen Umständen genutzte Gegenstände. Eines der wichtigsten Gegenstände, die ein Windsurfer am Strand immer in der Nähe haben sollte, ist mit Sicherheit ein Messer. Und leider ist nicht Messer gleich Messer.

Welches Messer schlecht oder gut bzw. welches im Vergleich besser als andere sei, hängt immer von den konkreten Anforderungen ab, denen das Messer entsprechen soll. Dabei gilt: es gibt kein Messer, das alle möglichen Anforderungen erfüllen kann. Jedes Messer ist immer ein Kompromiss hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten.

Eins aber ist unbestritten. Das schlechteste Messer ist das, das man nicht bei sich hat, wenn man es dringen bräuchte.

2.2.  Der Klingenstahl

Es gibt rostfreie und nicht rostfreie Stähle. Ab 12% Chrom gilt der Stahl als rostfrei, der die Härtbarkeit des Stahls nicht beeinträchtigt. Absolut Korrosionsfreiheit gibt es bei Eisenwerkstoffen nicht, wenn nicht eine entsprechend bearbeitete Oberfläche (Politur et.) dazukommt.

Nicht rostfreier Stahl: Lange zeit war man der Meinung, dass kohlenstoffhaltiger nicht rostfreier Stahl eine besserer Schnitthaltigkeit habe als rostbeständige Stähle – heute gibt es Stähle, die die beiden Eigenschaften in befriedigender Weise zuzüglich einer hinreichenden Geschmeidigkeit (nicht zu spröde) besitzen.

Fertig angelassene Messerklingen besitzen einen Härte zwischen 54 und 60 HRc. Puma als führender deutscher Herstelle von hochwertigen Jagdmessern gibt sich nicht mit 57 und 59 HRc zufrieden und macht keine weiteren Angaben über die Zusammensetzung der rostfreien Stählen.

440C kann problemlos auf 60 HRc gebracht werden, gilt aber auch als etwas spröde, so dass die Klingen nicht zu dünn sein dürfen!

Bis zu Einführung der pulvermetallurgischen Stähle galten die Amerikanischen Stähle D 2 und 154 CM als die beste Wahl. 154 CM soll auf Härten bis zu 61 bis 62 HRc, unter bestimmten Verfahren sogar auf 64 HRc gebracht werden.

CPM T440V (V – angereichertes Vanadium) ist der z.Z. beste (aber eben pulvermetallurgische, daher sehr teure und schwer zu bearbeitende) Stahl für Messerklingen.

Dreilagenstähle beinhalten in den zwei äußeren Lagen einen geschmeidigen und in der Mitte einen spröden Stahl und sollen trotz spröder mittlerer Lage biegsam sein, aber dennoch können leicht Partikelchen aus der mittleren Lage heraus gebrochen werden, wenn man mit diesen Messern nicht vorsichtig umgeht!

2.3.  Der Zweck bestimmt die Form

Grundsätzlich kann man mit Messern stechen, schneiden und schlagen. Nur wenige Messer sind für alles gleichzeitig ausgelegt. Schneiden können natürlich alle Messer.

Sägen auf Klingenrücken können, wenn sich die Sägezähne zur Klingenmitte hin nicht verjüngen, nur bedingt für das Zerteilen von Knochen eingesetzt werden. Bei tieferen Schnitten in dickeres Holz verkeilen bzw. verklemmen sie sehr schnell und sind unbrauchbar bzw. nur als Raspel einzusetzen.

2.3.1.  Klingenformen

Zum Zerteilen von Brot benötigt man einen lange gerade Klinge. Beim Zerteilen von größerem Schnittgut, müssen wir die Klinge schräg ansetzen und es kann nur der gebogenen Teil einer Klinge schneidend eindringen. Wir benötigen also gebogene Klingen. Der gebogene Teil einer Messerklinge wird besonders beim Abschwarten eines Wildschweins benötigt.

Die Extreme hinsichtlich Klingenform sind das Brotmesser mit langer und gerader Klinge und das Abhäutmesser mit kurzer ausgeprägt geschwungener Klinge und weit hochgezogener Spitze (den Skinnern).

 

3.  Welche Messer braucht ein Windsurfer

3.1.  Empfehlungen zum Messertyp

Messer werden unterschieden in feststehende und faltbare Messer. Zu den feststehenden Messern zählen u.a. Jagdmesser, Outdoor-Messer und Einsatzmesser.

Die faltbaren Messer oder auch Klappmesser unterteilt man in arretierbare Einhandmesser, Einhandmesser ohne Arretierung, arretierbare Klappmesser (Zweihandmesser) und Klappmesser (Zweihandmesser) ohne Arretierung.

Arretierbare Einhandmesser, feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm und auch Messer mit zweiseitiger Klinge fallen unter das Waffengesetz bzw. unter das Führungsverbot des Waffengesetzes. An einigen Einhandmesser kann man allerdings den Daumenpin entfernen (abschrauben), dann können diese Messer auch nicht mehr mit einer Hand geöffnet werden.

Wir empfehlen je nach Anforderung und persönlichen Geschmack:
-  Jagdmesser oder Outdoor-Messer mit einer Klinge bis 12cm und ohne Serifen (Wellenschliff)
-  arretierbare Klappmesser
-  Einhandmesser mit abschraubbaren Daumenpin.

3.2.  Empfehlungen zur Klingenlänge eines Messer

Die Klinge des Messers eines Windsurfers sollte für den Einsatz am Strand zwischen 8 cm und 12 cm lang, entweder feststehen oder ein Zweiihandkllappmesser (also kein Einhandmesser) sein. Längere Messer fallen unter das Führungsverbot nach § 42 a des Waffengesetzes. Das heißt bei Kontrollen durch Polizeibeamte am Strand könnte könnte der Windsurfer beruhigt sein Messer vorzeigen, ohne Gefahr zu laufen, das diese konfisziert wird.

3.3.  Empfehlungen zum Klingenstahl

Folgende rostträge Klingenstähle sind für einen Windsurfer geeignet:
-  8Cr14MoV
-  12C27
-  AN58
-  14C28N
-  440A
-  440C  (1.4125)
-  D2  (1,2379) / K110  - sehr hochwertig
e rostfreie Stähle
-  N690 / N695   - sehr hochwertig
e rostfreie Stähle
-  CPM S30V / CPM S35V  - sehr hochwertig
e pulvermetallurgische Stähle.

 

4. Quellennachweis

-  Bear Grylls: "Draußen (über)leben"
                    DMAX Verlag, Juni 2003
-  Carsten Bothe: "Das Messerbuch - Messer Äxte Werkzeuge"
                          Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2008

-  Egon Binder: "Alles was scharf macht"
                       Ulmer Verlag, Grafenau, März 2006

-  Richard Hehn, Norbert Klups: "Messer - Profi-Tipps für Benutzer und Sammler"
                                             Motorbuch Verlag, Stuttgart, 2. Auflage 2003

-  Wolfgang Rausch: "Das Messer - Waffe und Werkzeug"
                             Motorbuch Verlag, 8. Auflage 1995

-  MESSERKATALOG 2014 - Eine Sonderausgabe von MESSER MAGAZIN.
 

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